Wetzlarer U 23 gewinnt Heimspiel gegen hochgehandelte HSG Hanau

Unverhofft kommt oft - so sagt es der Volksmund. Auf die Handballer der HSG Wetzlar U 23 trifft dies jedenfalls vortrefflich zu. Die Grün-Weißen eröffneten die neue Saison in der 3. Liga Mitte nämlich mit einer faustdicken Überraschung: Gegen die mit so vielen Vorschusslorbeeren bedachte HSG Hanau setzten sich die Mittelhessen mit 27:23 (10:8) durch.

DUTENHOFEN - Unverhofft kommt oft - so sagt es der Volksmund. Auf die Handballer der HSG Wetzlar U 23 trifft dies jedenfalls vortrefflich zu. Die Grün-Weißen eröffneten die neue Saison in der 3. Liga Mitte nämlich mit einer faustdicken Überraschung: Gegen die mit so vielen Vorschusslorbeeren bedachte HSG Hanau setzten sich die Mittelhessen mit 27:23 (10:8) durch. Besser hätte der Start freilich nicht gelingen können.

Es war ein Sieg des unbedingten Willens, ein wahrer Kraftakt. "Die Mannschaft", lobte Trainer Thomas Weber, "hat diese Kämpfertugend aufgenommen, vom ersten bis zum letzten Spieler haben das alle vorzüglich gemacht." Obendrein profitierten die Wetzlarer davon, dass sich Hanau seiner Sache offenbar etwas zu sicher war und die Aufgabe nicht mit der erforderlichen Ernsthaftigkeit anging. "Diese Chance haben wir genutzt und auch verdient gewonnen", freute sich Weber.

Seine Mannschaft bot den Hanauern von Anfang an mächtig Paroli, gestaltete das vermeintlich ungleiche Duell ausgeglichen. Zum einen, weil die eigene 5:1-Deckung prächtig funktionierte - trotz der Abwehr/Angriff-Wechsel, die insbesondere den Rückraumakteuren Ian Weber und Jan Waldgenbach Kraft für die Offensivaktionen verschaffen sollten. Lukas Gümbel verdichtete auf der vorgezogenen Position das Zentrum, Defensivspezialist Maduwuike Okpara stellte Hanaus Neuzugang Michael Malik kalt. "Madu hat einen super Job gemacht", befand Weber. Zum anderen kam die offensive 3:2:1-Formation der Gäste den flinken Wetzlarern sehr entgegen und ermöglichte viele Wege in die Tiefe. Den 4:5-Rückstand (15.) drehten die Grün-Weißen so erst in eine 8:5-Führung (23.) und lagen schließlich zur Pause mit 10:8 vorne.

Auch nach Wiederbeginn blieben die Mittelhessen zunächst Herr der Lage, setzten sich sogar auf 14:10 (38.) ab. Doch mit zunehmender Spieldauer machte sich bei den Gastgebern die dünne Bank bemerkbar, schlichen sich mit steigender Erschöpfung defensiv Abweichungen vom Plan ein. Das nutzte Hanau - angetrieben insbesondere vom eingewechselten Rückraummann Maximilian Bergold -, um mit einem 3:0-Lauf zum 20:20 (55.) auszugleichen.

"Ich habe die Jungs dann in der Auszeit daran erinnert, wie wir es lösen wollen", erklärte Weber, dessen spielendes Personal dies auch postwendend wieder beherzigte. Noch dazu handelte sich Hanau in der Crunchtime gleich zwei Zeitstrafen ein. In Überzahl setzte sich Wetzlar schließlich von 24:23 (58.) auf das finale 27:23 ab. "Ich hoffe", sagte U 23-Coach Weber, "dass dieser Sieg den Spielern viel Mut gibt."

 

 

Wetzlar U23: Suljakovic, Fischer - Gümbel (3), Lindenstruth (4), Weber (8/1), Bremond (1), Kunzendorf (3), Lauer, Werth (1), Klimpke, Kraft (1), Jan Waldgenbach (6/2), Okpara.

Hanau: Schermuly, Tomm, Naß - Ritter (3), Woiwod (1), Gerst, Schneider, Wernig (3/2), Strohl (4), Schwalbe (1), Bergold (4), Brüggemann (4), Pillmann (2), Christoffel (1), Graichen, Malik.

Schiedsrichter: Müller/Notbohm (Bonn) - Zuschauer: 160 - Zeitstrafen: 6:14 Minuten - Rote Karten: Graichen (29.), Lindenstruth (52., drei Zeitstrafen) - Siebenmeter: 6/3:3/2.