Endlich klappt‘s auch in der Fremde

Groß-Bieberau Das waren zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga Ost. Die Handballer der HSG Wetzlar U?23 haben das Kellerduell bei der weiterhin sieglosen MSG Groß-Bieberau/Modau mit 26:24 (17:18) für sich entschieden.

Für den Aufsteiger war dies zugleich der erste Auswärtserfolg. „Hut ab! Wir haben verdient gewonnen und 60 Minuten lang um jeden Millimeter gekämpft“, freute sich Wetzlars Coach Thomas Weber nach dem zweiten Saisonerfolg. „Wir wollten den Sieg mehr als Groß-Bieberau, das hat den Ausschlag gegeben.“ Ebenso wie die bärenstarke Defensivleistung nach der Pause.

Einzig der Start missriet den Grün-Weißen. Schnelle Gegentore sorgten für einen 0:3-Rückstand nach drei Minuten. Davon ließ sich die HSG allerdings nicht aus der Bahn werfen, gestaltete die Partie in der Folge ausgeglichen. Es entwickelte sich ein rasantes Scheibenschießen. Insbesondere der Rückraum der Mannen aus Dutenhofen und Münchholzhausen traf nach Belieben, so dass die U?23 die Begegnung beim 6:6 (10.) ausgeglichen hatte.

Trainer Weber zieht nach 26:24 seinen Hut

Danach wechselte die Führung munter hin und her. Das Hauptproblem der Weber-Truppe war, dass sie einige Treffer durch die schnelle Mitte des Gastgebers kassierte. Deshalb lagen die Grün-Weißen zur Pause mit 17:18 in Rückstand.

Der zweite Durchgang lieferte dann ein völlig konträres Bild, plötzlich dominierten die Abwehrreihen. 35 Tore fielen in Hälfte eins, nur noch 15 in der zweiten. Die HSG verteidigte sehr kompakt und unterband die schnelle Mitte, zudem überzeugte der früh eingewechselte Torwart Nils Kaiser. „Er hat einige Bälle gehalten, die man nicht halten muss“, lobte Weber. Bemerkenswert: Groß-Bieberau benötigte über 13 Minuten, um den ersten Treffer zu erzielen. Diese Schwächephase nutzte die U?23, um die Partie zu drehen. Der gute Rückraumregisseur Lukas Gümbel brachte seine Farben in der 40. Minute mit 20:18 in Führung. Danach drosselte der Aufsteiger die Geschwindigkeit, spielte seine Angriffe lang und geduldig aus, strahlte mehr Ruhe als die nervösen Gastgeber aus. Rückraumakteur Ian Weber, der an alter Wirkungsstätte mit acht Toren zu Hochform auflief, besorgte dann mit einem Doppelschlag zunächst das 24:21 (51.) und später das 26:22 (54.). Damit war der Sieg eingetütet.

„Wir haben relativ am Limit agiert“, resümierte Trainer Weber. „Die Mannschaft hat sich an alle taktischen Absprachen gehalten, sehr diszipliniert gespielt und wenige technische Fehler gemacht. Allgemein war das wieder ein Schritt nach vorne.“ (flo)