Unnötige Niederlage in Mundenheim

Bis zur 51. Spielminute schlugen sich die Schützlinge von Axel Spandau trotz angespannter Personal-Situation noch sehr passabel und lagen in der Sporthalle des Ludwigshafener Stadtteils Mundenheim in Führung. Madu Okpara hatte die Grün-Weißen zum Seitenwechsel mit 14:11 in Führung geworfen und eigentlich hätten die Mittelhessen die Partie sicher für sich entscheiden können …

... doch leider kam es völlig anders.

Es war erneut kein handballerischer Leckerbissen, den beide Teams in der ersten Halbzeit boten. Da die Fehlerzahl auf Seiten der Gastgeber allerdings noch höher war als im Spiel der Mittelhessen, konnten sich die Spandau-Sieben leichte Vorteile verschaffen. Mehr als ein Ausgleich gelang Mundenheim nicht, aber die Grün-Weißen versäumten es, sich deutlicher vom Gegner abzusetzen. Wie bei zahlreichen Spielen dieser Saison war auch in dieser Begegnung die Trefferquote deutlich zu niedrig und die Zahl der technischen Fehler deutlich zu hoch. Hinzu kam, dass die Unparteiischen eine mehr als enge Regelauslegung an den Tag legten und über Gebühr Zeitstrafen aussprachen. Kapitän Marvin Lindenstruth konnte hierüber ein leidvolles Lied singen, denn ihn traf es bereits in den ersten 9 Spielminuten zweimal, so dass die Abwehrformation umgestellt werden musste.

Im zweiten Durchgang kam Mundenheim mit viel Schwung aus der Kabine und machte deutlich mehr Druck. Der Ausgleich war die logische Folge, nicht zuletzt auch, weil Abwehrstratege Lukas Gümbel binnen 3 Minuten mit zwei Zeitstrafen auf die Bank verwiesen wurde. Bis 9 Minuten vor Spielende blieb es eine Partie auf Augenhöhe, noch mit leichten Vorteilen für die Mittelhessen.

In der 53. Spielminute kassierte Lukas Gümbel für "Nichts" seine dritte Zweiminuten-Strafe und wurde disqualifiziert. Ein Novum für den Blondschopf: obgleich als unangenehmer Defensivspieler bekannt, hatte er in seiner nunmehr 20jährigen Handballkarriere noch NIE eine rote Karte kassiert.

Nur zwei Minuten später traf es dann auch noch Marvin Lindenstruth. Mit seiner 3. Zeitstrafe brach ein weiterer Baustein in der HSG-Abwehr weg und personelle Alternativen sind aktuell Mangelware im Team der Mittelhessen. Neben Paul Geffert, der sich erneut einen Kreuzbandriss zugezogen hat, laborieren auch Tim Lauer (Schulter), Madu Okpara (Muskelverletzung) und Malvin Werth (Knöchel).

Das hatte für das Spiel die Folge, dass Mundenheim die Gunst der Stunde nutzte und sich in den letzten Spielminuten in Führung werfen konnte. Dennoch gab das junge Team der Mittelhessen nicht auf, kämpfte aufopferungsvoll, konnte aber die Begegnung nicht mehr drehen. Mit dem 27:24-Endstand blieben die Punkte in Mundenheim.

Sowohl die kämpferische Einstellung, als auch die Rückkehr von Rückraum-Akteur Erik Irle (Kieferbruch) und Torwart Simon Böhne (Gehirnerschütterung nach Kopftreffer) können als positive Aspekte aus dieser Begegnung gezogen werden. Es bleiben allerdings noch mehr als genug Baustellen für Trainer Axel Spandau übrig.

Torstatistik:

Leon Boczkowski (7), Leon Bremond (6/2), Erik Irle (4). Tim Rüdiger (3), Jonas Müller, Noel Benjamin Hoepfner, Madu Okpara, Simon Belter (jeweils 1)