TVH-Zweite "ohne Inspiration und Mut"

LANDESLIGA FRAUEN Lumdatal langsam in der Spur / Dutenhofener Frustbewältigung

 

GIESSEN - (vk). Der TV Hüttenberg II war nach dem ersten Saisonsieg in der Handball-Landesliga Mitte der Frauen gegen die FSG Ober-Eschbach/Vortaunus II und einer dreiwöchigen Punktspielpause voller Zuversicht in das nächste Heimspiel gegen den TSV Griedel gegangen und kassierte am Ende eine nicht erwartete hohe 21:31-Heimniederlage gegen den Butzbacher Vertreter.

Dagegen scheint Oberliga-Absteiger HSG Lumdatal langsam in die Spur zu kommen. "Gut gedeckt aber nach vorne war unser Spiel noch fehlerbehaftet", sagte Lumdatals Trainer Martin Schmitt nach dem klaren 28:17-Heimerfolg der Rabenbauerinnen über Liga-Neuling TV Idstein, der erstmals vom ehemaligen Kleenheimer Trainer Lazar Cojocar betreut wurde. 

Die bislang mit wechselhaften Leistungen agierende HSG Dutenhofen/Münchholzhausen schoss sich am Sonntagnachmittag bei der FSG Bergen-Enkheim/Bad Vilbel mit einem 35:20-Erfolg den Frust regelrecht von der Seele und verbesserte sich mit 6:4 Zählern auf den dritten Tabellenplatz. 

TV Hüttenberg II - TSV Griedel 21:31 (11:18)

"Griedel hat das ordentlich gemacht und verdient gewonnen", sagte Hüttenbergs Trainerin Ursel Asboe, die allerdings doch merklich enttäuscht war vom Auftritt ihrer jungen Mannschaft. "Das war desolat, wir haben ohne Inspiration und Mut gespielt, ich habe erstmals als Trainerin drei Auszeiten genommen, unser Rückraum hat total versagt", sagte Asboe. 

Früher Rückstand

Nach dem 3:2 (4.) brachen die Hüttenbergerinnen mehr oder weniger ein und gerieten über 3:7 (9.) schließlich sogar mit 5:13 (17.) durch die Ex-Hüttenbergerin Lisa Frank ins Hintertreffen. Beim 6:16 (22.) lagen schon zehn Treffer zwischen beiden Teams, ehe Griedel zur Pause "nur" mit 18:11 führte.

Auch nach dem Wechsel gelang den Gastgeberinnen herzlich wenig. Beim 12:22 (38.) lag der Gast wieder mit zehn Toren Vorsprung vorne, und beim 13:25 (44.) waren es sogar zwölf Treffer Unterschied. Beim 19:27 (53.) hatte Karina Schmidt den Rückstand wieder etwas verkürzt, ehe am Ende eine deprimierende 21:31-Heimniederlage stand. 

"Wir haben drei Siebenmeter und zahlreiche Chancen vergeben und nach einem klaren Rückstand verliert die Mannschaft allzu schnell den Kopf", erläuterte die TVH-Trainerin. "Griedels Sieg geht in Ordnung, die Mannschaft geht auf die Lücken, wir prellen plan- und mutlos bei zwölf Metern im Rückraum den Ball", monierte Asboe.

Hüttenberg: Bühl, Schaffer; Seipp (1), Kunzig (1), Klaus (1), Reitz, Couper (1), Janz (3), Schepp (2), Marwald (1/1), Blasini (3), S. Lüling (4/4), Taylor (1), Schmidt (3).

HSG Lumdatal - TV Idstein 28:17 (12:8)

Nach dem 2:2 (7.) hieß es nach einem Doppelschlag von Selina Sauer 6:2 (12.) für Lumdatal, ehe Idstein die erste Auszeit nahm und die torgefährliche linke Rückraumspielerin Martina Ruchti auf 5:7 (19.) verkürzte. Sophia Kemmler brachte Idstein sogar auf 8:9 (27.) heran, doch Treffer von Franziska und Madeleine Müller sowie 27 Sekunden vor dem Wechsel von Nina Hasenkamp sorgten für eine Lumdataler 12:8-Pausenführung. 

Nach dem Wechsel gelangen Pia Cybulski das 13:8 (32.) und Alina Bloch das 17:11 (39.). Idstein verkürzte noch einmal auf 13:17 (43.), ehe Lea Bulling vorentscheidend zum 20:13 (48.) traf. Trainer Schmitt wechselte die junge Spielerin erst zur zweiten Halbzeit ein. "Lea hat blitzsauber gespielt und ihre sechs Tore von Außen und im Gegenstoß erzielt", lobte Martin Schmitt. Bei Idstein schien am Ende die Kraft auszugehen, denn nach Zieglers 22:14 gut zehn Minuten vor Ende war die Begegnung entschieden. Bulling sorgte dann beim 25:15 (54.) für eine Zehn-Tore-Führung Lumdatals, ehe Franziska Müller 15 Sekunden vor Ende den 28:17-Schlusspunkt setzte. 

"Wir haben aber noch zu viele Fehler in der Vorwärtsbewegung gemacht. Wir haben sicher gut gedeckt, aber nach vorne war unser Spiel fehlerbehaftet, das war dann besser in der zweiten Halbzeit", analysierte HSG-Trainer Schmitt.

Lumdatal: Olemotz, Elisath; Sauer (9/7), Ziegler (2), Schlapp (1), Elmshäuser, F. Müller (5), Bloch (1), Stein, Hasenkamp (1), M. Müller (1), Smajek, Cybulski (2), Bulling (6). 

FSG Bergen-Enkheim/Bad Vilbel - HSG Dutenhofen/Münchholzhausen 20:32 (8:17)

Die Gastgeberinnen erzielten zwar das erste Tor, doch beim 1:3 (8.) hatte Bianca Otto den Gast schon nach vorne gebracht. Bianca Rother, Torjägerin der FSG, glich beim 3:3 (10.) noch einmal aus, ehe sich die Wetzlarerinnen auf 8:4 (16.) durch Jönna Bender absetzten. Zwar sorgte Siv-Inga Oschmann für das 6:9 (18.), sieben Tore in Folge brachten dem Oberliga-Absteiger aus Mittelhessen aber einen schon beruhigenden 16:6-Vorsprung (27.) durch Corinna Hahn ein, ehe beim 17:8 für die HSG Pause war.

Torhungrige HSG

HSG-Trainerin Edith Sasse sah auch in den zweiten 30 Minuten eine torhungrige HSG-Mannschaft, die beim 20:9 (34.) durch Lisa Naumann die Führung ausgebaut hatte. Die ohne ihre Korsettstange Tina Beckmann angetretenen Gastgeberinnen, kamen beim 13:20 (38.) durch Schwester Svenja Beckmann bis auf sieben Tore heran. Die Gäste spielten aber wie aus einem Guß, waren torgefährlich von allen Positionen und lagen beim 28:18 (48.) durch Lena Klein gar mit zehn Toren vorne. Nicole Schäfer sorgte für das 30:19 (53.) der HSG-Frauen, die am Ende einen so nicht zu erwartenden 15 Tore-Erfolg beim 35:20 (17:8)-Sieg feierten, den selbst Trainerin Edith Sasse so nicht für möglich gehalten hatte.

Dutenhofen/Münchholzhausen: Pafla, M. Müller; N. Schäfer (5), Hahn (3), Altenheimer, Naumann (5), Bender (6), Klein (1), Nickel, Kreiling (8/3), Carotenuto (2), Walter (1), Otto (4), Eichhofer.