Mit erstaunlicher Leichtigkeit zum Derbysieg

Gäste aus Hüttenberg im Angriff überfordert / Starke HSG-Außen

Dieses Oberliga-Derby war eine klare Angelegenheit: Mit 30:16 (12:8) behielten die Handballer der HSG Wetzlar U23 gegen den TV Hüttenberg U23 die Oberhand. Während die Grün-Weißen damit bis auf einen Zähler an die Tabellenspitze heranrückten, bedeutete dies für die Truppe von Trainer Alois Mraz die schon sechste Niederlage in Serie.

 

Timo Ludwig bewies Mut. Nachdem seine Kollegen bereits vier Mal das aufgrund des siebten Feldspielers verwaiste Hüttenberger Tor nicht getroffen hatten und Wetzlars Trainer mit einer Auswechslung im Falle einer weiteren solchen Aktion gedroht hatte, versuchte es der Routinier prompt erneut. Erfolgreich – zum 26:13 (55.). „Er sagt, dass er sich ziemlich sicher war“, schmunzelte Andreas Klimpke hinterher.

Nach derart klaren Verhältnissen sah es anfangs überhaupt nicht aus. Mit einer starken Defensivleistung und Konsequenz im Abschluss verdiente sich der TVH eine 3:0-Führung (3.). Danach jedoch zeichnete sich immer mehr die fehlende offensive Durchschlagskraft der Mraz-Sieben ab: Hüttenberg kam gegen Wetzlars kompakte 6:0-Abwehr überhaupt nicht in die Tiefe, versuchte es vielfach und meist erfolglos aus der zweiten Reihe. „Wir müssen es besser vorbereiten und mit mehr Mut auf die Lücken gehen“, befand der TVH-Coach. 

HSG Wetzlar U23 – TV Hüttenberg U23 30:16

 

Für Wetzlar lag wiederum genau darin der Schlüssel: Die Abwehr stand, dahinter erledigte Torwart Till Klimpke (16 Paraden) einen guten Job – deshalb kamen die Grün-Weißen in die erste und zweite Welle. In der 20. Minute etwa besorgte Linksaußen Julian Wallwaey per Tempogegenstoß das 9:5. Diesen Vorsprung blieb bis zum Pausen-12:8 aufrecht.

Mit erstaunlicher Leichtigkeit baute Wetzlar die Führung im zweiten Durchgang aus, hatte auch im Positionsangriff immer bessere Lösungen. „Wenn wir Geduld gegen die offensive Deckung haben, war klar, dass es eine Frage der Zeit ist, bis wir durchkommen. Das wurde im Laufe des Spiels immer besser“, analysierte Klimpke. Eine Überzahlsituation sowie zwei Klimpke-Paraden (erst beim Gegenstoß, dann beim Siebenmeter) nutzte Wetzlar, um auf 18:10 (40.) davonzuziehen. Die Hälfte der HSG-Treffer erzielten die sehr treffsicheren Außen Ludwig (8) und Wallwaey (7). Hüttenberg indes nutze auch der siebte Feldspieler nichts. Deshalb musste Mraz konstatieren: „Wir waren im Angriff zu harmlos, 16 Tore sind zu wenig.“

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Wetzlar: F. Gümbel (ab 50.), Klimpke; Wallwaey (7), L. Gümbel (2), Reuschling (1), Weimer (n.e.), Lindenstruth (1), Schreiber (2), Schwalbe (1), Weber, Kraft (6/4), Okpara (1), Lauber (1), Ludwig (8).

Hüttenberg: Laudt, Lorenz (ab 40.); Belter, Werner (2), Panther (3), Cremers (1/1), Lenz (1), Chalepo (1), Wrackmeyer, Lauer (1), Schmidt (2), Cosic (2), Klein (2), Werth (1).

Schiedsrichter: Hohm/Petry (Bachgau/Obernburg) – Zuschauer: 270 – Zeitstrafen: 2:6 Minuten – Siebenmeter: 5/4:2/1.