Mangelnde Chancenverwertung verhindert möglichen Sieg

Ein fast sträflicher Umgang mit den gebotenen Chancen führte zur ersten Heimniederlage in der laufenden Saison.

Dabei waren die Weber-Schützlinge eigentlich gewarnt: Nur eine Woche zuvor hatte das Team aus Dresden fast den Meisterschaftsanwärter aus Großwallstadt zum Straucheln gebracht, der erst mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer landen konnte.

Schon zu Beginn des Spiels zeichnete sich das größte Manko der Mittelhessen an diesem Tag ab: Das Harz-Leder wollte einfach nicht den Weg in die gegnerischen Maschen finden. Mal wurde zu überhastet abgeschlossen, mal scheiterte man Latte, Pfosten oder am immer stärker werdenden Gäste-Keeper, dem es aber durch unpräzise Würfe häufig zu leicht gemacht wurde.

Nach dem 4:4 in der 10. Minute durch Rückraum-Ass Ian Weber nahm es den Anschein, dass sich die Grün-Weißen nun auf ihre Stärken besinnen würden. Lukas Gümbel erhöhte auf 6:4, aber bereits 5 Minuten später liefen die Gastgeber bis zur Halbzeit nahezu durchgängig einem Rückstand hinterher.

Beim Spielstand von 11:12 für Elbflorenz wurden die Seiten gewechselt, aber auch der zweite Durchgang änderte nichts am Grundproblem der Mittelhessen. Belebend wirkte sich indes die Hereinnahme von Jan Waldgenbach auf das Angriffsspiel der U23 aus. Der A-Jugendliche konnte sich schnell in die Torschützenliste eintragen und überzeugte durch kluge Anspiele, doch die Freude währte nur kurz. Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung erhielt Jan einen gegnerischen Ellenbogen auf den Kopf und konnte mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung nicht mehr eingesetzt werden.

Nicht nur während dieser Phase zogen sich die beiden Unparteiischen den Unmut der heimischen Fans zu: während Jan Waldgenbach verletzt am Boden lag, ging die Partie mit einem erfolgreich abgeschlossenen Angriff der Gäste weiter. Einige Minuten die gleiche Situation auf der Gegenseite: ein Dresdner hatte sich bei einer Angriffsaktion verletzt und die HSG kam zu Gegenstoß, der aber kurz vor dem Abschluss zurückgepfiffen wurde.

Wie bereits in der gesamten Saison bleiben die Spiele unserer U23 bis zur 60. Minute hochspannend. 59:17 zeigte die Hallenuhr an, als Dresden mit dem 25:23 bereits wie der sichere Sieger aussieht. Aber Fabian Kraft gelingt 34 Sekunden vor Spielende der Anschlustreffer. Dresden ist im Ballbesitz, aber die Grün-Weißen erkämpfen sich den Ball sofort zurück. Noch 15 Sekunden sind zu spielen und Trainer Weber nimmt seine letzte Auszeit. Das Team entscheidet sich für einen ultra-schweren Spielzug. Mit einem über rechtsaußen angesetzten Kempa soll noch der Ausgleich erzwungen werden, aber die Dresdner Deckung ist wachsam und vereitelt das Anspiel.

So bleibt es beim knappen Sieg für die Gäste und die erste Heimspiel-Niederlage muss quittiert werden.

Torstatistik: Ian Weber (13/5), Lukas Gümbel (4), Marvin Lindenstruth (3), Fabian Kraft (2), Tim Lauer (1), Jan Waldgenbach (1)