HSG Dutenhofen/Münchholzhausen - Von Rivalen zu Kameraden

In dieser Saison feiert die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen ihr 25-jähriges Bestehen. In diesen 25 Jahren haben die Jungen und Mädchen, Männer und Frauen aus den Wetzlarer Vorstädten einiges erreicht. Doch sie waren nicht immer ein Team. Es ist mehr als zwei Jahrzehnte her, da waren die Handballer aus Dutenhofen und Münchholzhausen noch Rivalen.

Im Wetzlarer Stadtteil Dutenhofen wurde 1904 der TSV Dutenhofen gegründet, fünf Jahre später entstand der TV "Gut Heil" Münchholzhausen im Nachbarort. Beide Vereine beherbergten neben anderen Sparten überregional gefürchtete Handballmannschaften, die sich oft in Wettkämpfen gegenüberstanden. Natürlich wollte keiner dem anderen den Vortritt lassen - die Nachbarvereine sahen sich als Konkurrenten. 

Freundschaftlich und fair ging es trotzdem damals schon zu, heute sind es immer noch diese Werte, die die Vereinsleitung ihren Mitgliedern mitgeben will. Bereits 1985 fingen die Stammvereine der heutigen HSG Dutenhofen/Münchholzhausen an, zusammenzuarbeiten, Spielpläne abzustimmen, um sich nicht gegenseitig die Zuschauer wegzunehmen, und gemeinsame Sitzungen zu veranstalten. Beide mussten feststellen, dass ihr Unterbau schwächelte, der Nachwuchs fehlte. Darum bemühten sich die Vereine um eine Kooperation und fusionierten schlussendlich.

Am 23. März 1992 unterschrieben ihre Vorstandsvertreter die gemeinsame Satzung und wurden auch formell eine Einheit. Die Handballspielgemeinschaft startete mit insgesamt 24 Mannschaften in ihre erste Saison. Frauen-, Männer- und Jugendteams von der Ober- bis zur Kreisliga spielten jetzt unter dem Dach der HSG.

Von da an waren die Grün-Weißen auf dem Vormarsch. Zahlreiche Aufstiege und Titel sind das Ergebnis der Zusammenlegung. Sie wurden und werden weiter über die heimischen Grenzen hinaus gefürchtet. Die Fusion hat sie zu dem gemacht, was sie sind - ein Gegner, den man nicht unterschätzen sollte.

Erst im Juni dieses Jahres feierte die männliche A-Jugend des HSG den deutschen Meisterschaftstitel und schickte ihre Berliner Gegner mit dem zweiten Platz nach Hause. Das kommt nicht von irgendwo. Die HSG hat nicht nur enthusiastische Spielerinnen und Spieler, sondern auch ein unterstützendes Umfeld. Trainer, Vorstand und Eltern stehen fest hinter ihren Handballern. Ehemalige Rivalitäten zwischen den Nachbardörfern sind vergessen - es zählt das Heute und insbesondere die HSG.

Sowohl das Handballspiel, aber auch der Verein haben sich in den vergangenen 25 Jahren stark verändert. Heute sind einige Mannschaften direkt dem Bundesliga-Spielbetrieb der HSG Wetzlar angeschlossen. 2001 gliederte man die erste Mannschaft als Erstliga-Team aus, die unter dem Namen HSG D/M Wetzlar weiterspielte (2004 dann nur noch als HSG Wetzlar). Zur Verbesserung des Jugendhandballs fielen 2013 dann auch die zweite Männer-Mannschaft sowie die männliche A- und B-Jugend an die HSG Wetzlar. 2015 kam die männliche C-Jugend dazu. 

Manche, die dem Verein nahestehen, befürchten, dass diese Entwicklung fortschreitet und die gesamte HSG Dutenhofen/Münchholzhausen in einigen Jahren unter dem Dach der HSG Wetzlar zusammengefasst wird. Andere glauben sogar an weitere Fusionen, bis hin zu einer HSG Mittelhessen. Auf jeden Fall wollen die derzeitigen Verantwortungsträger aus Dutenhofen und Münchholzhausen ihre Identität weiter bewahren und pflegen. Gerade, wenn Jubiläum gefeiert wird.