Gemischte Gefühle bei SG Kleenheim II

Landesliga Mitte Frauen: 20:20 gegen TV Idstein / Sasse schimpft nach Remis

Ohne Sieg sind die heimischen Handball-Teams in der Landesliga Mitte der Frauen geblieben.

Die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen (25:25 gegen die FSG Florstadt/Gettenau) und die SG Kleenheim II (20:20 gegen TV Idstein) kamen immerhin zu Punktgewinnen. Die erwartete Schlappe setzte es für den TV Hüttenberg II bei Tabellenführer HSG VfR/Eintracht Wiesbaden, die mit 22:40 doch überdeutlich ausfiel.

HSG VfR/Eintracht Wiesbaden – TV Hüttenberg II 40:22 (22:9)

Ohne neun Stammspielerinnen stand der Aufsteiger in der hessischen Landeshaupt von Beginn an auf verlorenem Posten. Dass sich während der Partie auch noch Sarah Marwald verletzte und nicht mehr eingesetzt werden konnte, setzte den Personalproblemen die Krone auf. Trotz der erwartbaren Niederlagen war Trainerin Ursel Asboe mit dem Auftreten ihrer Mannschaft vor allem in den ersten 30 Minuten überhaupt nicht zufrieden. „Wir haben uns von Wiesbaden einschüchtern lassen und viel zu wenig Gegenwehr gezeigt. Eigentlich haben wir uns von Anfang an unserem Schicksal ergeben, was mich doch gestört hat“, so Asboe, deren Schützlinge vor allem Anika Hermenau nie in den Griff bekamen. Die Wiesbadenerin kam auf 17 Treffer. Beim 9:22 zur Pause musste Schlimmstes befürchtet werden, in der zweite Hälfte erwachte aber zumindest der Kampfgeist der Gäste.

SG Kleenheim II – TV Idstein 20:20 (10:10)

 Den Sieg verschenkt, aber letztlich noch einen Punkt gewonnen – dieses Fazit könnte nach dem kuriosen Spielverlauf Kleenheimer Sicht gezogen werden. „Ich kann das Ergebnis noch gar nicht einschätzen. Klar haben wir den zweiten Punkt liegenlassen, hätten aber auch gut und gerne ganz ohne dastehen können“, grübelte SGK-Trainer Etienne Emmert. Nach gutem Start inklusive einer 4:2-Führung (5.) kam das Kleenheimer Angriffsspiel schon zu Beginn ins Stottern. Nur ein weiterer Treffer in den nächsten 15 Minuten hatte einen 5:8-Rückstand zur Folge. Bis zur Pause hatten sich die Gastgeberinnen aber wieder in die Partie zurückgekämpft.

Und die gute Phase der Kleenheimerinnen setzte sich auch im zweiten Durchgang nahtlos fort. Nach drei schnellen Toren hieß es zunächst 13:10 (35.), nach 45 Minuten gar 17:13. Doch einer Vorentscheidung kam dieser Vorsprung nicht gleich, im Gegenteil: Erneut baute die SGK eine Phase absoluter Torarmut ein – zudem bedingt durch zwei Zeitstrafen kam Idstein zunächst zum 17:17 (52.), in der 56. Minute gar zur 20:18-Führung. Und hätte SGK-Torhüterin Caro Altenheimer nicht drei Minuten vor dem Ende einen Siebenmeter pariert, wäre die Niederlage wohl perfekt gewesen. So kam Kleenheim durch Treffer von Julia Wohlrab und Kerstin Schulz per Strafwurf noch zu einem 20:20-Unentschieden. „Wir haben einfach zu viele Höhen und Tiefen in unserem Spiel. Da müssen wir deutlich mehr Konstanz hineinbekommen“, erklärte Emmert.

HSG Dutenhofen/Münchholzhausen – FSG Florstadt/Gettenau 25:25 (12:11)

Eine klare Führung, die sich der Oberliga-Absteiger beim 19:14 nach rund 40 Minuten erarbeitet hatte, reichte nicht zum Sieg.

Dutenhofen/Münchholzhausen erwischte einen schwachen Start. Nur drei eigene Treffer in der Anfangsviertelstunde führten zu einem 3:6-Rückstand, beim 5:8 (20.) hatte Trainerin Sasse genug gesehen und bat ihre Mannschaft zur Auszeit. Diese fruchtete umgehend. Nach Jönna Benders 9:9 (25.) war der Ausgleich hergestellt, in die Pause ging es sogar mit einer hauchdünnen Führung (12:11). Und nachdem die Grün-Weißen nach dem Wechsel an die gute Endphase der ersten Hälfte anknüpften und zum eingangs erwähnten 19:14 davonzogen, schien die Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch der Aufsteiger erwies sich als extrem kampfstark, verkürzte durch vier Treffer binnen vier Minuten auf 18:19 und blieb bis in die Schlussphase hinein auf Augenhöhe.

Die Gastgeberinnen legten immer wieder vor, Florstadt zog nach, so auch in der Schlussminute. Gut 20 Sekunden vor dem Ende gelang Nicole Schäfer das 25:24, per Siebenmeter glich Laura Ginter zum 25:25-Endstand aus. „Das war heute einfach quer durch das Team eine Nicht-Leistung. Wir haben viel zu viel verworfen, unzählige technische Fehler gemacht und waren in der Abwehr, vor allem im Eins-gegen-eins, überhaupt nicht präsent“, fand Sasse klare Worte. (mas)

HSG VfR/Eintracht Wiesbaden – TV Hüttenberg II 40:22 (22:9)

Wiesbaden: Wels, Schubert – Ciorba (2), Baumgart, Riehl, (3) Großkurth (1), Hermenau (17/6), Schlitz, Becht (4), Sulejmani (1), Michel (4), Werer (4), Schubert (4).

Hüttenberg II: Hahn – Klaus (2), Reitz, Couper (1), Schepp (2), Marwald (1), Blasini (5), Lüling (7/4), Klein, Jung, Nicolai (1), Kunzig (3).

Schiedsrichter: Hill/Nitzke (Kriftel) – Zuschauer: 20 – Zeitstrafen: Wiesbaden keine; Hüttenberg II zwei (Klein, Couper).

SG Kleenheim – TV Idstein 20:20 (10:10)

Kleenheim: Altenheimer, Jetishi – Schulz (5/2), Rink (1), Schäfer (4), Blasig, Wohlrab (4), Kreß (1), Stephanie Schön, Mattheiß (1), Schepp (2), Katja Schön (2/2).

Idstein: Scheyka, Petek – Schepek (1), Beyler, Reichert (1), Neubert (4), Schrodt, Amstutz (4), Nessel, Kemmler (4), Ruchti (6/2).

Schiedsrichter: Tafferner/Tröller (Wettenberg) – Zuschauer: 60 – Zeitstrafen: Kleenheim zwei (Wohlrab, Katja Schön); Idstein zwei (Neubert, Kemmler).

HSG Dutenhofen/Münchholzhausen – FSG Florstadt/Gettenau 25:25 (12:11)

Dutenhofen/Münchholzhausen: Scholz, Pafla – Schäfer (8/4), Hahn (1), Altenheimer, Majstorovic, Naumann (2), Bender (3), Kreiling (4), Carotenuto (2), Otto (2), Ruppel, Eichhofer (3).

Florstadt/Gettenau: Brockhoven, Schulz – Mogk, Schmeißer, Laura Ginter (9/5), Walde (1), Freiter, Julia Glaub (6), Schmidt (1), Stiefel (5), Miriam Glaub, Borst (2), Ende (1), Kammel.

Schiedsrichter: Pickhardt/Schäfer (Grünberg/Mücke) – Zuschauer: 50 – Zeitstrafen: Dutenhofen/Münchholzhausen zwei (Naumann, Eichhofer); Florstadt/Gettenau eine (Schmidt)