Dem Tabellenführer lange Paroli geboten!

Das Ergebnis scheint eindeutig: mit 27:35 musste sich unser Drittliga-Team dem Meisterschaftsanwärter Hanau geschlagen geben. Dennoch können die Spandau-Schützlinge mit dem Spiel insgesamt zufrieden sein. Moral und Einsatzwille stimmten und über weite Strecken konnte dem Tabellenführer Paroli geboten werden. Indes: der Sieg von Hanau geht absolut in Ordnung, fällt aber um 3 - 4 Tore zu hoch aus!

Das Spiel in der gutgefüllten Sporthalle Dutenhofen wurde ganz klar von 2 Spielern dominiert: Can Adanir im Tor der Gäste und sein Pendant auf Seiten der Mittelhessen, Simon Böhne, boten eine überragende Leistung und ließen oftmals die jeweiligen Angreifer ziemlich "alt" aussehen.

Die heimische HSG ging durch Flügel-Flitzer Tim Rüdiger mit 1:0 in Front, aber es sollte die einzige Führung der Hausherren im gesamten Spielverlauf bleiben. Hanau spielte einen dynamischen, druckvollen Angriffshandball und stellte - nicht zuletzt auch durch die physische Überlegenheit - eine sehr stabile Abwehr, was dem grün-weißen Sturm zunächst erhebliche Schwierigkeiten bereitete. Nach 9 Minuten lagen die Grimm-Städter mit 6:3 in Führung, doch die Mittelhessen hielten nun besser dagegen. Gestützt auf einen glänzend aufgelegten Tormann Simon Böhne kämpften sich die Spandau-Schützlinge wieder heran. Nachdem Lukas Gümbel in  der 17. Minute den 9:10-Anschlusstreffer erzielte, war es nur wenige Sekunden später Tim Rüdiger, der den vielumjubelten Ausgleich zum 10:10 besorgte.

Das Spiel blieb in der Folge heiß umkämpft, Hanau ging zwar wieder in Führung, konnte sich aber nicht wirklich absetzen. Kreisläufer Madu Okpara wurde mehrfach von seinen Mitspielern gut in Szene gesetzt und bedankte sich mit sehenswerten Treffern. 14:15 hieß es in der 24. Minute durch Leon Bremond, doch in den letzten Spielminuten der ersten Halbzeit konnten die Gäste vom Main ihre Führung auf 15:18 ausbauen. Mit ein Grund hierfür war eine eklatant schwache Wurfausbeute der Grün-Weißen. Beste Einwurfmöglichkeiten konnten nicht genutzt werden, was aber auch der starken Leistung von Hanaus Keeper Can Adanir geschuldet war.

So ging es dann mit einem 3-Tore-Rückstand in die Halbzeitpause und die Frage blieb, ob die heimische HSG das Ruder nochmals herumreißen kann.

Phillip Opitz markierte nach Wiederanpfiff das 16:18 für die Mittelhessen, aber nur 2 Minuten später hatte Hanau seine Führung auf 20:18 ausgebaut. Die Hausherrn waren ständig bemüht den Abstand nicht noch weiter anwachsen zu lassen. Noel Hoepfner zeigte nun seine Durchschlagskraft: mit 3 Toren in gut 5 Minuten hielt er sein Team auf Schlagdistanz (21:24, 44. Minute). Bis zur 50. Minute blieb es auch bei diesem Abstand (24:27, Madu Okpara) und vielleicht wäre nun auch mehr "drin gewesen", aber Hanau hatte sich nun gut auf das Tempogegenstoß-Spiel über Tim Rüdiger eingestellt und Can Adanir vereitelte beste Chancen der Gastgeber am laufenden Band.

Auf der anderen Seite parierte Simon Böhne den 3. Strafwurf und man muss wohl viele Spielberichte durchforsten, um auf eine ähnliche Fehlwurfquote von Hanaus "Mr. Hundertprozent" Maximilian Bergold zu stoßen.

In den letzten 10 Minuten musste die Spandau-Sieben dem hohen Tempo Tribut zollen. Der Tank war definitiv leer, personelle Optionen einfach nicht vorhanden. Nun zeigte sich klar die körperliche Überlegenheit der Gäste, die zudem auf eine breite Bank bauen konnten. Dieser Präsenz hatten die Mittelhessen wenig entgegenzusetzen und so blieb der Treffer von Lukas Gümbel in der 57. Minute der letzte eigeneTorerfolg, während Hanau noch 3 eigene Tore feiern konnte. Etwas zu hoch ging die Partie mit 27:35 zugunsten der Grimm-Städter zu Ende.

Unsere Jungs haben keineswegs enttäuscht! Im Gegenteil: vor einer großen Kulisse betrieben die Grün-Weißen beste Werbung in eigener Sache. Mit Moral und Kampfgeist boten sie einem Top-Team der Liga lange Paroli und das lässt dann auch für die verbleibenden Spiele hoffen.

Torstatistik:

Tim Rüdiger (7), Phillip Opitz und Madu Okpara (je 4), Lukas Gümbel und Noel Hoepfner (je 3), Jonas Müller (2), Leon Bremond (2/1), Tim Lauer und Simon Belter (1)